In diesem Beitrag wollen wir Dir nahebringen, was ein Schwarzstart ist und warum dieser immer kritischer für unser Stromnetz mit einer regenerativen Einspeisung ist. Was ist ein Schwarzstart, wo findet er statt und welche Dynamiken liegen ihm zugrunde? Antworten hierzu findest du im Beitrag. Wir freuen uns auf dein Feedback!

Die aktuelle Lage im Stromnetz

Die Schwarzstartfähigkeit in Verteilnetzen gewinnt in Zukunft immer mehr an Bedeutung. Anders als in der Vergangenheit, in der die Energie ausschließlich von den überlagerten Netzbetreibern hin zum Verteilnetz transportiert wurde, wird der Energiefluss immer bidirektionaler. Das bedeutet, dass an den Übergabestationen zwischen dem Verteilnetz und dem Übertragungsnetz nicht nur Energie „nach unten“ sondern auch „nach oben“ fließt. Das Verteilnetz speist ein. Wie das zustande kommt ist offensichtlich: Durch die vermehrte Installation von dezentralen Anlagen, wie PV-Anlagen, Windkraftanlagen oder Speichersystemen, ist ein Verteilnetz in der Lage selbst Energie zu produzieren und ins überlagerte Netz zu speisen.

Doch sollte es nicht das Hauptziel sein diese Energie in das Übertragungsnetz zu speisen. Viel interessanter und wirkungsvoller ist es, wenn die Energie direkt dort verbraucht wird, wo sie erzeugt wird: Direkt im Verteilnetz. Dadurch macht man sich unabhängiger vom Übertragungsnetz. Der „große Stecker von oben“ ist nicht mehr notwendig… Wobei diese Aussage noch nicht ganz und vor allem nicht auf alle Verteilnetze zutrifft. Aber es gibt bereits heute Verteilnetze, welche in der Lage sind sich vom überlagerten Netz, bei günstigen Bedingungen, zu entkoppeln.

Was ist ein Schwarzstart?

Eines der schlimmsten Ereignisse im elektrischen Netz ist der Blackout. Das bedeutet, dass im gesamten, oder in großen Bereichen des Übertragungsnetzes, keine Energie mehr fließt. Man stelle sich vor ganz Deutschland ist „schwarz“. Es gibt viele Möglichkeiten, wie es dazu gekommen ist. Doch nun kann man sich die Frage stellen: Wenn Verteilnetze so unabhängig vom Übertragungsnetz sind, dann können sie sich doch einfach selbst mit Strom versorgen, falls das Übertragungsnetz Mal ausfällt. Und hier kommt der Begriff „Schwarzstart“ ins Spiel. Dieser Begriff meint, dass ein Verteilnetz sich im Blackout-Fall vom Übertragungsnetz entkoppelt und versucht aus eigener Kraft wieder „hochzufahren“ – sich also selbst mit Strom zu versorgen.

Es gibt bereits viele Forschungsansätze und Studien die zeigen, dass diese „Bottom-Up“-Methode durchaus funktionieren kann. Wichtig ist dabei, dass das Verteilnetz über sogenannte „schwarzstartfähige“ Anlagen verfügt – Beispielsweise ein großes BHKW. Dieses BHKW fährt von alleine wieder an und bildet die erste Energiequelle des Verteilnetzes. Nach und nach schaltet der Verteilnetzbetreiber weitere Bereiche des eigenen Netzes zu, bis letztlich das gesamte Netz (oder ein Teil) wieder mit Energie versorgt wird- während der Rest von Deutschland weiterhin „schwarz“ ist. Ein solches Konzept zu entwickeln, also ob und wie ein Schwarzstart in einem Verteilnetz möglich ist, ist an viele Bedingungen geknüpft.

Unser Angebot für Dich

Wir haben bereits für Verteilnetzbetreiber Untersuchungen durchgeführt, die einen schrittweisen Plan für den Schwarzstart liefern – ein Schwarzstarthandbuch. Das klingt spannend für Dich? Dann komm gerne auf uns zu und wir beraten Dich gerne zum Thema Schwarzstart.

Dein Es-geht! Team