Der Kickoff zum BEAVER Forschungsprojekt fand am 17.01.25 im Eaton European Innovation Center in Aachen statt. BEAVER, das steht für Bereitstellung modularer Energiemanagementlösungen durch Edge Automatisierung von Ortsnetzstationen in Verteilnetzen. Im Auftrag der SWW Wunsiedel GmbH freuen wir uns an diesem Forschungsprojekt mitwirken zu dürfen.

Das Projekt hat zum Ziel, ein kostengünstiges und effizientes Konzept für die Überwachung und das Management von Niederspannungs-Verteilnetzen zu entwickeln, die einen hohen Anteil erneuerbarer, volatiler Energiequellen aufweisen. Besonders kleinere, lokale Verteilnetzbetreiber (VNB) wie die SWW Wunsiedel und ÜZW-Energie sollen in die Lage versetzt werden, die zunehmende Komplexität der Netze und die Anforderungen der Nutzer und Regulierungsbehörden zu bewältigen.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung von sogenannten „Energy Hubs“ – Netzsegmenten, die in Echtzeit überwacht und durch adaptives Flexibilitätsmanagement koordiniert werden. Diese Energy Hubs können entweder unabhängig oder als Cluster betrieben werden, was eine resiliente Bereitstellung von Netzflexibilität und optimiertes Management der Kapazitäten ermöglicht. Eine Schlüsseltechnologie des Projekts ist eine intelligente Automatisierungsplattform für Ortsnetzstationen (iSMP), die für die Echtzeitüberwachung und das Flexibilitätsmanagement von Niederspannungsnetzen verwendet wird.

Zu den wichtigsten Forschungs- und Entwicklungszielen gehören:

  1. Die Entwicklung einer kostengünstigen, skalierbaren Automatisierungsplattform für die Ortsnetzstationen der nächsten Generation.
  2. Die Demonstration des Nutzens eines modularen Aufbaus der Automatisierungsplattform, um schnelle Anpassungen und Integration neuer Netzdienste zu ermöglichen.
  3. Die Nutzung von kostengünstiger Sensorik und Zustandsschätzungsalgorithmen für eine umfassende Netzüberwachung und bessere Planung.
  4. Ein situationsbewusstes, koordiniertes Flexibilitätsmanagement, das die Nutzung erneuerbarer Energien optimiert.

Das Konzept soll die Investitions- und Betriebskosten reduzieren, indem bestehende Netzkapazitäten besser genutzt und der Ausbaubedarf verringert wird. Dies führt zu einer Reduzierung der Belastung von Kabelstrecken und Schaltanlagen sowie zu einer verbesserten Nutzung der erzeugten Energie. Zudem wird durch den modularen Aufbau der Automatisierungsplattform eine einfache Erweiterbarkeit ermöglicht.

Insgesamt wird durch die Projektumsetzung eine erhöhte Flexibilität, eine verbesserte Netzstabilität und eine reduzierte Notwendigkeit für umfangreiche Netzaufrüstungen erwartet, was zu einer Kostenersparnis und einer höheren Zuverlässigkeit des Betriebs führt.

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche, internationale Zusammenarbeit.